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Peter-Gruppe eröffnete gestern in Lutherstadt Wittenberg neugebautes Mercedes-Autohaus

OB Torsten Zugehör: „Vom Verfall zum Glücksfall – da kannst du nicht meckern!“

Freitag, 01. April 2022, 16:10 Uhr
Von der Industriebrache zum Autohaus der Zukunft - vom lost place zum place to be. Am 31. März eröffnete das neue Mercedes-Autohaus in Lutherstadt Wittenberg.

WITTENBERG. Im Beisein von 600 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie zahlreichen Kunden eröffneten die Geschäftsführer Helmut und Andreas Peter gestern ihren 11. Mercedes-Benz-Standort: ein nagelneues Autohaus in Lutherstadt Wittenberg.
Martin Luther höchstpersönlich geleitete das Publikum durch den ersten Teil des Abends und moderierte im Charme seines historischen Vorbildes die Festreden des VIP-Empfangs.

Mit Blick auf die aktuelle Politik in Europa bat Gastgeber Helmut Peter eingangs die Gäste um eine Gedenkminute „für alle Opfer des Ukraine-Krieges“.
Dann begrüßte er die führenden Landes- und Lokalpolitiker aus Sachsen-Anhalt und Thüringen, allen voran Carsten Schneider (Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland), die Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts und Thüringens, Dr. Reiner Haseloff und Bodo Ramelow, sowie den Oberbürgermeister, Landräte, Mercedes-Verkaufsleiter und ZDK-Präsidenten.

Helmut Peter erinnerte sich an die letzte Objektbegehung vor drei Wochen, bei der Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör mehr als skeptisch auf den Kalender und die verbleibende Zeit geschaut habe. Doch auf ihn sei Verlass, so Peter, ebenso auf alle am Bau beteiligten Firmen. Und er behielt Recht!

In seiner Eröffnungsrede ließ er mit Fotos die Bauphasen vom Abriss des alten Mühlenbau-Komplexes mit Industriebrachen, Schutt und Wildnis bis zum vollendeten „Autohaus der Zukunft“ nach modernster Mercedes-Benz-Markenarchitektur noch einmal Revue passieren und betonte immer wieder, welch menschliche Sympathie zwischen ihm und Torsten Zugehör von Anfang an bestanden habe. Man habe per Handschlag gewusst, dass man sich aufeinander verlassen könne. Nun könne jeder das Ergebnis sehen: ein Autohaus, das zu den modernsten in Mitteldeutschland zähle, so Helmut Peter, mit einem großen Dank an den Oberbürgermeister, alle lokalen Helfer und Unterstützer.

Mit Blick auf die Landesgartenschau 2027 freute sich Helmut Peter über die Nähe des Autohauses zum künftigen Ausstellungsgelände. Dass sein Herz auch für die Natur schlägt, unterstrich er mit dem Verzicht auf Präsente und Blumen. Stattdessen hatte er um Geldspenden für das „Grüne Klassenzimmer“ der Lutherstadt gebeten, in dem Kinder und Jugendliche einen lebendigen Zugang zur Natur erhalten. „Zum Abrissbeginn haben wir 1.000 Euro gespendet, zum Richtfest 5.000 Euro. Heute haben wir die Spenden unserer Gäste auf 20.000 Euro aufgerundet. Da könnte es schon sein, dass Torsten Zugehör bedauert, dass wir nun mit dem Bau fertig sind“, scherzte er und konnte sich des Applauses der Anwesenden sicher sein.

Mit 20.000 Euro war das Sparschwein gefüllt, das Helmut und Andreas Peter sowie Christina Dost an den Oberbürgermeister Wittenbergs für das "Grüne Klassenzimmer" übergaben.

Helmut Peter würdigte in seiner Laudatio auch die 30-jährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Daimler AG. Im engen Miteinander habe man die Mercedes-Strategien verwirklicht bis zu diesem „Autohaus der Zukunft“. Auch für die geplante neue Strategie des Konzerns ab 2023 sicherte Helmut Peter sein Engagement zu.

Besonders herzliche Worte des Dankes richtete der Seniorchef der Peter-Gruppe an alle Firmen, die zum Gelingen des Baues beigetragen hatten. Alle waren namentlich auf einer großen PR-Tafel genannt, viele durch ihre Geschäftsführer vertreten. Gleiches galt den vielen Geschäftspartnern, die Teile, Material und Anlagen zulieferten.
Ein besonderer Gruß galt Jürgen Karpinski, dem Präsidenten des ZDK, und dessen Vize Thomas Peckruhn.

Mit dem imposanten Neubau der Peter-Gruppe sei Sachsen-Anhalt nach langem Leiden nun auch Zukunftsland. „Das neue Haus ist ein gutes Zeichen für Wittenberg“, unterstrich Carsten Schneider, der „Ost-Beauftragte der Bundesregierung“, wie ihn Helmut Peter scherzhaft nennt. Schneider dankte dem Unternehmer und zollte ihm Respekt für sein soziales Engagement wie 2015 in der Flüchtlingskrise. Heute setze Sachsen-Anhalt in dieser Frage ein wichtiges Zeichen in schwierigen Zeiten.

Dr. Reiner Haseloff kennzeichnete das Autohaus Peter als technologieoffen und zukunftsorientiert. Als ehemaliger Arbeitsamtsdirektor habe er namhafte Betriebe abwickeln und erleben müssen, wie einst starke Werke, in denen er UTP-Schüler und sein Vater vor ihm Azubi gewesen war, verschwanden. „Die Technologien waren gut.“ Seine erste Begegnung mit Helmut Peter in Göttingen vor ein paar Jahren resümierte er mit einem „Halloballo, auch die Ossis können´s!“

Bodo Ramelow fing den Ball auf und würdigte den „Unternehmer-Typ“ Helmut Peter. „Er unternimmt was!“ und belegte dies mit dem aktuellen Autohaus-Bau in der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt. „Auch dort hat er eine Brache mit Altlasten gekauft, große Öltanks aus der Erde geholt. Er macht dort das Gleiche wie hier“, so der Ministerpräsident.
Für den „Kümmerer“ Helmut Peter fügte er das IFA-Museum in Nordhausen, den Thüringer Damenhandball des THC und die Bundesfachschule in Northeim als Beispiele an. Ohne Helmut Peters Engagement wäre alle nicht so erfolgreich und beständig.
„Auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind, sind wir dennoch der schwarze und der rote Bruder“, so Ramelow herzlich.

Fachlich „verbrüdert“ sind Jürgen Karpinski und Helmut Peter im ZDK. Der Verbandschef forderte gerade in diesen Zeiten den Ausbau bewährter Technologien und fragte in den Raum: „Wer weiß heute noch, dass man in einer hier gebauten JU (Junkers) mit einer Tankfüllung nach Amerika und zurück fliegen konnte?“ Deshalb sei die Politik in der Pflicht, die Entwicklung alternativer Kraftstoffe und Technologien zu fördern. Autofahren dürfe kein Luxus sein und der Staat dürfe nicht Profiteur hoher Benzinpreise sein.
An den Unternehmer Helmut Peter gerichtet, zollte er der Besinnung auf die eigene Kraft und die der Familie großen Respekt. „Du hast Vertrauen in die eigene Kraft bewiesen. Menschen wie Du, Helmut, sind Stützen der Gesellschaft!“

Jens Kunath, Leiter Verkauf Neufahrzeuge und Marketing bei Mercedes-Benz Cars Deutschland, lobte die langjährige Partnerschaft mit der Peter-Gruppe und machte den Geschäftsführern ein „Kompliment für dieses Haus! Es vereint Erlebniseffizienz mit dem Kauf- und Serviceerlebnis auf 4.400 m².“

Helmut Peter sei einer, der „lost places“ in „places to be“ verwandelt - so Torsten Zugehör. Er könne nur immer wieder betonen, was die Peter-Gruppe mit diesem beseitigten Schandfleck Großes geleistet habe. Getreu dem Peter-Slogan habe die Gruppe wirklich ganz schön Schwung in das Leben der Wittenberger gebracht. Und er verglich Helmut Peter wegen dessen Direktheit, seiner klaren Ansprache, seiner Unbeirrbarkeit und Standhaftigkeit mit Martin Luther. In Würdigung dieser Tugenden überreichte er eine Luther-Statue im Miniformat an den Geschäftsführer.

Als Steuerprüfer der Peter-Gruppe unterstrich Fritz Günzler die Seriosität des Unternehmers Peter: „140 Millionen Euro hat die Peter-Gruppe in den vergangenen Jahren in 24 Standorte in 15 Städten dreier Bundesländer investiert. Und, meine Herren Banker, seien Sie froh, dass Sie solch einen Unternehmer als Kunden haben. Sie kriegen Ihr Geld zurück! Das kann ich mit ruhiger Hand unterschreiben!“

Und mit einem Gebet des Pfarrers von St. Lamberti zu Münster von 1183 beschloss er seine Rede:
„Herr, setze dem Überfluss Grenzen und lasse die Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen und auch das Geld keine falschen Leute.
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort und erinnere die Männer an ihr erstes.
Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere solche Beamte, Geschäfts- und Arbeitsleute, die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind.
Gib den Regierenden ein gutes Deutsch und den Deutschen eine gute Regierung.
Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen – aber nicht sofort.

In ihrem abschließenden Dialog erläuterten Geschäftsführer Andreas Peter und Centerleiterin Christina Dost die Kerndaten des neuen Autohauses, zeigten auf, was die Kunden erwarten dürfen, zeichneten die Strategien der Zukunft auf.

Andreas Peter spannte den Bogen über 136 Jahre Automobil vom historischen Motorwagen von 1886 mit 1 PS, 16 km/h Spitze zum MUBEA Cargo, einem Lastenfahrrad mit ebenfalls 1 PS (mit elektrischer Unterstützung) und etwas mehr als 16 km/h Spitze.

Für einen Dankes-Regen betrat auch Helmut Peter noch einmal die Bühne. Wolfgang Asche als Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Nordhausen dankte er für fast 30 Jahre gute Zusammenarbeit, Veikko Junge, dem "Bau-Löwen" der Peter-Gruppe, für sein Engagement um alle Bau-Projekte, speziell das Wittenberger.
In den Ruhestand verabschiedete er nach 31 Jahren Cornelia Zennecke, die kaufmännische Leiterin.
Enrico und Christina Dost, Centerleiterin und Serviceleiter im Autozentrum Anhalt, wurden für ihr Engagement geehrt.
Und seinen Sohn Andreas Peter würdigte der Seniorchef mit herzlichen Worten für die 15 gemeinsamen Jahre als Geschäftsführer.

Helmut Peter erklärte abschließend Christina Dost zur Geschäftsführerin der Peter Autozentrum Anhalt GmbH und kündigte an, dass er diese im Januar 2023 mit der Peter-Gruppe verschmelzen werde.

Gleicher Standort, aber neues Leben! Im neuen Autohaus wird die Werks-Uhr des VEB Mühlenbau weiterschlagen und den Takt angeben. Abriss-König Jochen Kaiser ließ sie aufarbeiten und übergab sie als Geschenk.

Weiteres Highlight war der Auftritt von Jochen Kaiser, Geschäftsführer der Abrissfirma. Er schenkte Helmut Peter und den beiden Geschäftsführern als Erinnerung an den neu belebten Standort die aufgearbeitete alte Werksuhr des VEB Mühlenbau und zeigte damit seinen Dank für alles, was die Peter-Gruppe hier geschaffen habe. Sie wird im Schauraum einen Ehrenplatz erhalten und zukünftig weiter den Takt angeben.

Eine Lasershow setzte den emotionalen Schlusspunkt unter die Eröffnung des Mercedes-Autohauses in Lutherstadt Wittenberg.