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Blühende Visionen auch 25 Jahre nach Kohl

Montag, 02. November 2015, 14:35 Uhr
Es gibt viel zu tun – packen wir’s an
Friede, Freude und Peter Altmaier beim Oktoberfest im Duderstädter Autohaus Peter


Bis zuletzt stand die Frage: Kommt er oder kommt er nicht? Doch kurz nach 19 Uhr beantwortete Kanzleramtsminister Peter Altmaier mit einer flammenden Rede auf die Politik seiner Partei und Kanzlerin Angela Merkel an der Spitze, basierend auf den Verdiensten von Altkanzler Helmut Kohl, die Frage höchstpersönlich: Live, mitreißend und wegweisend. Rund 600 Gäste waren der Einladung von Bundestagsabgeordnetem Fritz Güntzler (CDU) und Geschäftsführer Helmut Peter (Autohaus-Peter-Gruppe) zum Oktoberfest ins Mercedes-Autohaus in Duderstadt gefolgt.

Angeführt von hochrangigen Lokalpolitikern aus allen Regionen des Eichsfelds bis hin zu Thüringens Ex-Ministerpräsidenten Dieter Althaus, Geschäftsfreunden und -partnern der Peter-Gruppe feierten die Gäste 25 Jahre Wiedervereinigung unter der Maßgabe Fritz Güntzlers: „Wer Politik macht, kann auch gute Dinge feiern. Nach 25 Jahren ziehen wir Bilanz und können sagen, dass das Glas dreiviertel voll ist!“

In seiner Laudatio zeichnete Güntzler das Bild von den Anfängen nach der Wiedervereinigung bis ins Heute: „Helmut Peter und sein Unternehmen, das an 7 Standorten Thüringens mit 18 Häusern und an 5 Standorten in Niedersachsen agiert, ist ein authentischer Unternehmer, der immer wieder anpackt und mit seinem Engagement eine bemerkenswerte Unternehmergeschichte schrieb, eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht.“

„Wir bekennen uns zur Wirtschaft und zu denen, die für die Wirtschaft am meisten übrig haben“, entgegnete der Unternehmer aus Nordthüringen. 1,5 Millionen habe er gerade am Standort Duderstadt investiert, um ihn modern und zukunftsfähig zu gestalten.

Schließlich stimmten auch Lothar Koch (Alterspräsident des Niedersächsischen Landtages) und Ex-Ministerpräsident Thüringens, Dieter Althaus, gutgelaunt in die Bilanz zu 25 Jahren deutscher Einheit ein, um dann Peter Altmaier das Podium zu überlassen.

Mit seiner Kampfansage gegen Siegmar Gabriel – nicht nur bezüglich des Körpergewichtes – zeichnete der „gewichtigste Minister der Bundesregierung (O-Ton Altmaier) einen historischen Abriss von Bismarck’scher Einigungspolitik als Begründer des ersten deutschen Staates, in dem Förderalismus die Menschen ihre Eigenarten leben ließ, bis zum wiedervereinigten Deutschland, wo das förderale Prinzip nach wie vor gelebt werde.

Mit ungebrochenem Willen hätten Arbeitnehmer und Unternehmer unter der Politik Angela Merkels krisenbedingte Talfahrten immer wieder überwunden und Deutschland auf Rang vier der Staaten mit der größten Wettbewerbsfähigkeit weltweit gebracht. Die Weltmärkte mit besten Produkten zu bedienen sei eine Kompetenz Deutschlands, doch gehöre nun die Weichenstellung für die nächsten 30 Jahre in Richtung digitale Revolution dazu. Humorvoll zeichnete Altmaier das Bild seiner Ruhestandsvision, bedient von einem Pflegeroboter, der ihm das abendliche Bier mit Hinweis auf zu hohe Harnstoffwerte verweigern könnte.

Aber er spannte auch den Bogen zu den aktuellen Herausforderungen und Sorgen der Menschen, „die es in dieser Größe bisher nie gab“. Die derzeitige Situation Syriens und seiner Menschen sei das größte Drama der zivilen Menschheitsgeschichte. In dieser größten Not müsse es einen humanitären Imperativ geben. Dann müsse man einfach helfen, den Menschen eine Perspektive im eigenen Land geben und denen, die die Flucht nach Deutschland getrieben hätte, für die Zeit ihres Aufenthaltes hier ein menschenwürdiges Dasein schaffen, sie einbeziehen, fördern, fordern und in Arbeit bringen.
Natürlich bezog er sich auch auf diejenigen, die Asylmissbrauch betrieben, und versprach, bis zum Jahresende doppelt so viele Nichtbleibeberechtigte zurückzuführen wie im ganzen Jahr 2014.

Aktuell sei die EU gefordert, Lösungen zu finden: gemeinsam, mit gleicher Verantwortlichkeit und Lastenverteilung auf alle Länder. Der Applaus der Anwesenden bestätigte seine Forderung.

Innenpolitisch appellierte er an die gemeinschaftliche Verantwortung aller Kommunen und versprach den Ländern und Gemeinden für die nächsten Jahre 6 Milliarden Euro. An die Kommunen richtete er seinen Appell, jetzt zu bauen. 500 Millionen Euro habe der Bund für den sozialen Wohnungsbau bereitgestellt.

Die deutsche Sprache sei der Schlüssel zur Integration. Dann folge die Beschaffung von Arbeit. Ausbildungsplätze gebe es genug. Gerade im Pflegebereich sei der Bedarf an Arbeitskräften enorm. Die Angst vor dem Wegnehmen von Arbeitsplätzen sei unbegründet. Denn es gäbe genug Plätze, die nicht besetzt werden könnten. Deutschland sei stark genug, auch diese Herausforderung zu meistern.

Dr. Werner Henning (CDU), Landrat des Eichsfeldkreises, brachte das auf den Punkt, was viele Lokalpolitiker und Unternehmer derzeit fordern: „Wir brauchen Programme und Zuständigkeiten!“

Am Ende schloss Helmut Peter den Rednerkreis und wandte sich an den Chef der Arbeitsagentur Nordthüringen, Carsten Froböse: „Geben Sie uns 25 Leute und wir machen eine neue Peter-Klasse auf. Morgens lernen sie Deutsch und nachmittags werden sie ausgebildet. Sie können Hausmeister, Kraftfahrer und Gärtner werden …“

Es war ein Fest der vereinten Eichsfelder, dem Peter Altmaier mit seiner Rede Besonderheit verlieh. Trotz des Applauses für seine – teils sehr humorig-persönlichen – Ausführungen blieben Fragen, die bei allem Optimismus und aller Erfolgshistorie nach wie vor nach Antworten suchen.

Ein Kompliment dem Gastgeber Helmut Peter und seinem Team sowie dem Harzwald-Catering von Michael Seidel, die es in Pack-an-Manier einmal mehr gezeigt haben, dass man den Vorplatz eines Autohauses in wenigen Tagen mit einem beheizbaren Festzelt bedecken kann, in dem es an nichts fehlt: weder am symbolischen Fassanstich, noch an der „Musi“ oder einer zünftigen Brotzeit mit Haxn, Brezn, Knödeln und einem guaten Bier. – Prost!